PositHIV Wohnen

PositHIV Wohnen ist eine sogenannte "Assistenzleistung im eigenen Wohnraum sowie im Sozialraum" (kurz: AWS / früher: ambulant betreutes Wohnen, ABW). Es ist eine Eingliederungshilfe nach SGB IX für Menschen mit HIV und weiteren Diagnosen, die Unterstützung im Alltag benötigen.
Was bedeutet das genau? Fachkräfte unterstützen erwachsene Menschen mit verschiedenen Erkrankungen oder Behinderungen dabei, so selbstständig wie möglich in ihrem gewohnten Umfeld zu leben. Die Kontakte finden je nach Bedarfen in unserer Geschäftsstelle, durch Hausbesuche oder Begleitungen zu ärztlichen / behördlichen Terminen oder anderen Verpflichtungen statt. Wie genau die Leistung gestaltet ist, richtet sich nach den Bedarfen und Wünschen der leistungsberechtigten Person. Das heißt: Alle bekommen die Hilfe, die sie brauchen.
Wichtig: Wir unterstützen Menschen, die in eigener Wohnung in Heidelberg oder dem Rhein-Neckar-Kreis wohnen. Wir stellen keine Wohnung zur Verfügung! Auch können wir Menschen, die noch nicht in unserer Region wohnen, nicht bei der Wohnungssuche unterstützen.
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Links:
- Voraussetzungen
- Wie läuft die Antragstellung?
- Unsere Leistungen (Auswahl)
- Rechtliche Grundlagen
- Zur Geschichte
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Wie wir arbeiten und was uns ausmacht
Seit 1986 unterstützen wir Menschen im Leben und im Sterben. Seit 1995 bieten wir intensive Hilfen im Wohnumfeld an. Wir haben Erfahrung in der Arbeit mit Menschen mit Ausgrenzungserfahrungen und psychischen Belastungen. Unsere Fachkräfte sind offen, empathisch und betrachten Menschen in ihrer Ganzheit. Würde und Respekt sind für uns eine Selbstverständlichkeit. Wir arbeiten individuell und beziehungsorientiert. Unser Fokus liegt auf dem, was Menschen gut können, und nicht nur auf ihren Schwächen und Problemen.
Es ist für uns selbstverständlich, die Wünsche der Menschen, die wir unterstützen, zu hören und so weit es möglich ist diese in die Gestaltung der Hilfe einzubeziehen. Das Spannungsfeld zwischen individuellen Wünschen, Bedarfen und Grenzen sowie dem Gesamtplan des zuständigen Sozialamtes ist uns bekannt und wir bemühen uns um einen bestmöglichen Umgang damit.
Weitere Grundlagen unserer Arbeit:
- unsere Haltung lebt in unserer alltäglichen Arbeit; sie ist unserem Leitbild zu entnehmen
- gesetzliche Grundlagen wie Qualitätssicherung und Datenschutz nehmen wir sehr ernst
- unsere Fachkräfte bilden sich regelmäßig weiter und wir bieten Intervision sowie externe Supervision
- wir arbeiten mit dem Modell der Bezugsbetreuung und dennoch eng im Team, um die Vertretungen sicherzustellen
- wir schließen einen Betreuungsvertrag mit Zusatzvereinbarungen, um die Zusammenarbeit gut und transparent zu regeln
- wir nehmen Konflikte ernst und bieten ein Beschwerdemanagement
- wir verstehen uns als Schutzraum und haben ein Gewaltschutzkonzept
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Unterschiede zwischen der Beratungsstelle und "PositHIV Wohnen"
Sie sind unsicher, ob die Unterstützung durch unsere Beratungsstelle reicht oder eine intensivere Hilfe notwendig ist? Hier eine kleine Entscheidungshilfe:
Beratungsstelle | PositHIV Wohnen |
Die Beratungen sind offen für alle. | Die Hilfe richtet sich an Menschen mit psychischen Diagnosen und einem besonderen Hilfebedarf im Alltag und bei der Teilhabe. |
Die Beratung kann einfach in Anspruch genommen werden. | Es findet eine Prüfung durch uns und das zuständige Sozialamt statt, ob die Voraussetzungen für die Hilfe vorliegen. |
Termine finden nur in der Geschäftsstelle statt. | Die Fachkräfte können auch Hausbesuche und Begleitungen zu Terminen anbieten. |
Die Beratungen sind niedrigschwellig, freiwillig und nur punktuell. | Wir legen gemeinsam Ziele und Maßnahmen fest, an denen wir arbeiten. Die Betreuung findet kontinuierlich statt. |
Termine finden nur nach Bedarf statt. Ratsuchende kommen, wenn sie möchten. | Es findet ein Kontakt in der Woche statt, diesen müssen die Fachkräfte dem Sozialamt nachweisen. Leistungsberechtigte sollten an den Zielen mitarbeiten. |
Ratsuchende haben keinen Rechtsanspruch auf Beratung, Begleitung und zeitnahe Termine. | Leistungsberechtigte haben einen Rechtsanspruch auf die Betreuung. Dies wird durch das Sozialamt vergütet. Die Betreuung wird auch in Urlaubs- / Krankheitszeiten sichergestellt und hat die höchste Priorität für uns. |
Zusammenfassend:
Unsere Beratungen in der Beratungsstelle sind eine Soforthilfe: sie sind niedrigschwellig, unkompliziert und offen für alle. Allerdings ist Terminvereinbarung nötig und alle Kontakte finden nur in unserer Geschäftsstelle statt. Es kann sein, dass wir keine kurzfristigen Termine vergeben können und wir können keine Vertretung garantieren, wenn die Bezugsperson nicht da ist.
Die Hilfe "PositHIV Wohnen" ist eine langfristige und intensive Hilfe. Wir können intensiv unterstützen und auch außerhalb der Aidshilfe begleiten. Es gibt einen Anspruch auf regelmäßige Termine und wir arbeiten an allen Bedarfen. Allerdings ist dafür eine oder mehrere Diagnosen sowie ein etwas kompliziertes Antragsverfahren notwendig.
Sie haben Fragen dazu? Dann melden Sie sich, wir besprechen dies gerne mit Ihnen!
Kontakt:
- Tel: 06221 16 17 00
- Mail: info@aidshilfe-heidelberg.de

Juliane Schurig
Arbeitsbereiche: Geschäftsstellenleitung • Beratung und Begleitung • PositHIV Wohnen • Öffentlichkeitsarbeit • Fachkräfteschulungen • Workshops für alle (Schwerpunkt: Lesben, Frauen)
Pronomen: sie/ihr
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