Unser Geschäftsbericht 2024 ist fertig

Lange haben wir in ihm geschrieben; aber endlich ist er fertig: Unser Bericht über das Geschäftsjahr 2024
Vorwort:
Liebe Freund*innen und Unterstützende der Aidshilfe Heidelberg,
das Jahr 2024 hat uns vor neue und herausfordernde Situationen gestellt: Die angespannte Finanzlage unseres Hauptgeldgebers, der Stadt Heidelberg, sowie ein sich veränderndes gesellschaftliches Klima werfen ihre Schatten auf unsere Arbeit.
Gleichzeitig blicken wir auf ermutigende Entwicklungen in der HIV-Behandlung zurück und durften viel Zuspruch und Unterstützung für unsere Arbeit erfahren.
Der Vorstand hat sich in diesem Jahr intensiv darum bemüht, neue Projekte anzustoßen und gemeinsam mit den Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen die Aidshilfe zukunftsfähig aufzustellen. Hier ist im Besonderen Juliane Schurig, unserer Geschäftsführerin, zu danken, ohne deren unermüdlichen Einsatz fast nichts von dem Erreichten möglich gewesen wäre. Ihr gebührt mein persönlich größter Dank.
Zuerst einige Worte zum gesellschaftlichen Klima: Der Ton, sowohl in den Sozialen Medien als auch im alltäglichen Diskurs, ist rauer geworden. Diese Entwicklung können wir nicht ignorieren. Als Aidshilfe müssen wir lernen, mit dieser neuen Situation umzugehen und uns diesen Tendenzen mit aller Kraft entgegenzustellen. Ein deutliches Zeichen hat der Vorstand in diesem Jahr durch seine klare Positionierung gegen sogenannte Konversionstherapien gesetzt. Dieses Thema liegt uns besonders am Herzen, denn diese als Therapie getarnte Folter verursacht unermessliches Leid und schädigt die Psyche und Sexualität unzähliger Menschen.
Eine Gruppe, die uns besonders am Herzen liegt, sind trans* Personen. Gerade sie sind im aktuellen Klima verstärkt Anfeindungen ausgesetzt und werden als vulnerable Gruppe zur Zielscheibe von Hass und Übergriffen. Als Organisation, die sich für eine diskriminierungsfreie Welt einsetzt, beobachten wir diese Entwicklungen mit großer Sorge. Wir hoffen, mit unserer Arbeit einen Beitrag leisten zu können, um diesen Tendenzen entgegenzuwirken. Dabei sind wir auf Sie alle angewiesen und zählen auf Ihre Unterstützung, liebe Freund*innen.
Die angespannte Haushaltslage und die wirtschaftliche Entwicklung haben uns in diesem Jahr dazu gezwungen, verstärkt um Spenden und finanzielle Mittel für unsere Angebote und Projekte zu bitten. Dies haben wir in vielfältigen Formaten getan: Wir haben neue Spendenformate etabliert, eine Crowdfunding-Kampagne für den Checkpoint gestartet, dessen Finanzierung für 2025 noch nicht gesichert ist, und unsere Spendenwerbung intensiviert. Dabei durften wir auf die großartige Unterstützung zahlreicher Spender*innen zählen.
Ein besonderes Highlight war in diesem Kontext unsere diesjährige Aidsgala, veranstaltet vom Vorstand des Fördervereines der Aidshilfe, der in diesem Jahr durch Johannah Illgner und Nicolá Lutzmann verstärkt wurde. Der Vorstand hat mit dieser Aidsgala ein beeindruckendes Zeichen für Vielfalt gesetzt. Unser besonderer Dank gilt dieses Jahr Heidelberg Marketing, Jagoda Marinić, dem Weingut Müller und den vielen weiteren Unterstützenden, die dazu mit ihren Spenden und Unterstützungen beigetragen haben, dass wir unsere Arbeit auch 2025 in gewohnter Weise fortsetzen können.
Die zentrale Frage, die uns beschäftigt lautet: Wie kann die Aidshilfe zukunftsfähig sein und ihre Themen setzen in diesem Umfeld?
Einerseits gibt es vielversprechende neue Entwicklungen, wie die Veranstaltungsreihe “AH-Momente: Der Talk gegen Tabus”. Diese Reihe hat sich als wunderbare Plattform etabliert, um für uns wichtige gesellschaftliche Themen anzusprechen und mehr Menschen zu erreichen. Die kompaktere Gestaltung unseres Geschäftsberichts, der seit einem Jahr erfolgreich etablierte Newsletter und die vielen kleinen Veranstaltungsformate, die entstanden sind, gehören auch zu unseren Maßnahmen, um mehr und neue Menschen zu erreichen.
Andererseits sind und bleiben die zahlreichen Beratungsgespräche, die individuelle Unterstützung unserer Ratsuchenden und die Förderung der Selbsthilfe Kernbereiche unserer Arbeit und zentrale Säulen unserer Ausrichtung. Egal, wie sehr wir auch neue Gebiete erschließen, dort fließt die meiste Kraft hinein. Dies wurde auch bei der Gala deutlich, als unsere Mitarbeitenden diese Bereiche vorstellten. Es ist uns wichtig, immer wieder auf die Bedeutung dieser Arbeit hinzuweisen, auch in diesem Geschäftsbericht. Sie sind Teil unserer DNA und wir werden nicht müde, darüber zu sprechen.
All die wunderbaren Dinge, die wir geleistet haben, sind in diesem Bericht dokumentiert. Wir sind auf Sie angewiesen, liebe Freund*innen und Verbündete. Das gesamte Team arbeitet mit vollem Einsatz daran, die Aidshilfe auf Kurs zu halten und sich den Themen zu stellen, die für viele immer noch Tabu und problematisch sind.
Ich möchte an dieser Stelle meinen Vorstandskolleg*innen Sigrid Zweygart-Pérez, Christine Klumb und Nicolá Lutzmann für ihren unermüdlichen Einsatz und ihre Unterstützung danken. Ebenso danke ich den Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen der Aidshilfe Heidelberg. Die wachsende und gestärkte Schulprävention, der Checkpoint und die kontinuierliche Beratungsarbeit sind von unschätzbarem Wert und ohne Sie nicht möglich.
Ich danke Ihnen und euch allen für die geleistete Arbeit und freue mich darauf, die großen Herausforderungen, die vor uns liegen, gemeinsam anzugehen.
Denn das ist der Kern von allem: dass wir Herausforderungen gemeinsam angehen.
Ihr Peter Abelmann
Vorstandsvorsitzender der Aidshilfe Heidelberg

Peter Abelmann
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